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Funktionsweise von INFOnline Measurement

INFOnline Measurement Systemskizze

Verfahrensbeschreibung

INFOnline Measurement ist ein mehrstufiges skalierbares Messverfahren, welches der Deutschen Bibliotheksstatistik jährlich die aggregierten Visits der teilnehmenden Bibliotheken für eine Veröffentlichung zur Verfügung stellt.

INFOnline Measurement besteht aus drei unterschiedlichen Komponenten. Dem Measurement Manager, einer Serviceplattform und dem Backend zur Erstellung und Aggregation der Messwerte.

Damit die Zugriffe einer Webseite durch INFOnline gemessen werden können, muss durch den Kunden (Betreiber der Webseite, Auftraggeber der Messung) ein Javascript-Code implementiert werden und eine Serviceplattform entweder selber gehostet oder bei INFOnline beauftragt werden.

Aus den erhobenen Daten aus der Zensusmessung und der pseudonymen Messung werden im Backend INFOnline Measurement-Werte gebildet und anschließend für die Bibliotheken im IDAS angezeigt.

Die im Measurement Manager erhobenen Daten ermöglichen aufgrund der Datenarten und Datenmenge keine eindeutige Identifizierung eines Nutzers als Person. Das pseudonyme INFOnline Measurement ist als pseudonymes System (mit Client-Identifiern) und die Zensusmessung ist als anonymes System (ohne Identifier) angelegt. Während pseudonym arbeitende Messverfahren noch auf der Grundlage von Client-Identifiern arbeiten, funktionieren anonyme Verfahren sogar vollständig ohne derartige Kennungen.

Nach unserer Interpretation darf die pseudonyme INFOnline Messung mit dem Inkrafttreten des TTDSG ab 1. Dezember 2021 nur noch geladen und ausgeführt werden, wenn eine aktive Zustimmung durch den Nutzer Ihrer Webseite vorliegt. Die kürzlich eingeführte Zensusmessung darf weiterhin ohne Zustimmung des Nutzers ausgespielt werden, da die Zensusmessung keinerlei personenbezogene Daten liefert und keine Zwischenspeicherung von Daten auf dem Client vornimmt, z.B. keinerlei Cookies setzt.

INFOnline Measurement Manager

Der sogenannte INFOnline Measurement Manager verfügt über eine Schnittstelle für eine zentrale technische Prüf-und Steuerungslogik, mit der auf Basis der gesetzlichen und industriellen IAB-Vorgaben (z.B. durch Einsatz einer TCF 2.0 - konformen CMP beim Auftraggeber der Messung) beim INFOnline Measurement abhängig vom Grad der Zustimmung eines Nutzers (=Besucher der Webseite oder Applikation) zu einem oder mehreren Verarbeitungszwecken dem erforderlichen Messsensor für die pseudonyme Datenverarbeitung zur Ermittlung der marktüblichen Standard-Kennzahlen automatisiert integriert und ausgeführt werden. Die consentfreie Zensusmessung wird immer ausgespielt.

INFOnline Measurement: Zensusmessung

(nur Seitenaufruf: Page Impression; keine Bewegungsdaten)

Im Digital-Angebot (Web) wird vom Auftraggeber der Abruf des Websensors implementiert, der im lokalen Browser des Benutzers ausgeführt wird. Durch den Websensor wird die vom Angebot betreute Serviceplattform aufgerufen, welche wiederum als Schnittstelle zu den zentralen Serversystemen von INFOnline fungiert. Der dadurch erzeugte Datensatz ist eine reine PI-Datenerhebung und wird an die Serviceplattform übertragen.

Bei der Zensusmessung treten keine personenbezogene Daten im INFOnline-Rechenzentrum bzw. den eingebundenen Cloud-Diensten auf. Das einzige personenbezogene Datum ist die IP-Adresse, welche zu Kommunikationszwecken mit dem Client benötigt wird. In der Zensusmessung wird gänzlich auf eine Verarbeitung personenbeziehbarer Informationen verzichtet, dazu gehört im Besonderen die IP-Adresse. Diese wird gänzlich aus der Kommunikation und der Verarbeitung entfernt. Es erfolgt auch keine Geolokalisierung mittels IP-Adresse.

INFOnline Measurement: pseudonyme Messung

(Seitenaufruf: Page Impression; angebotsübergreifende Bewegungsdaten in unterschiedlichen Aggregationsstufen: Visit, technischer Client etc.)

Damit die Nutzung einer Webseite technisch gemessen werden kann, muss durch den Kunden ein Javascript-Code im HTML-Quellcode implementiert werden. Der Aufruf dieses Javascripts über den Browser bzw. das Endgerät des Nutzers (Client) löst die pseudonyme Messung im Messsystem aus.

Die an INFOnline übermittelten Zählimpulse werden zunächst als Rohdaten temporär zwischengespeichert und die IP-Adressen anonymisiert. Die Pseudonymisierung durch Kürzung der IP-Adressen erfolgt dabei frühestmöglich (Bei IPv4 Kürzung um 1 Byte). Sonstige eindeutige Identifier von Endgeräten werden ausschließlich als Hash übertragen.

INFOnline bietet die Möglichkeit eines Opt-Out (https://optout.ioam.de) aus der Messung.

Die Aktivierung des Opt-Outs in einem Webbrowser führt dazu, dass die Zählimpulse des Browsers im Messsystem verworfen werden. Es erfolgt in diesem Fall keine weitergehende Analyse oder Messung der Zählimpulse dieses Browsers. Im Übrigen stellt TCF 2.x ein Opt-Out für den Nutzer zur Verfügung.

Beispiele der erhobenen Daten:

Zeitstempel, IP-Adresse (gekürzt), Cookie-Inhalt, aufgerufene Webseite, Signatur des Browsers, usw.

In den nachgelagerten Systemen werden die Daten analysiert und gespeichert.

Serviceplattform

Die Serviceplattform ist ein zentrales Modul des INFOnline Measurement und dient grundsätzlich sowohl der Einhaltung von Vorschriften aus dem Datenschutz als auch zur Stabilisierung der Zensusmessung auf Grund von steigenden technischen Einschränkungen.

Zur Einhaltung sämtlicher Datenschutzvorschriften aus der EU-DSGVO und dem TTDSG verhindert die Serviceplattform als Messendpunkt den Austausch der IP-Adresse des Nutzers mit den Systemen der INFOnline im Rahmen des INFOnline Measurement.

Da die Verarbeitung der IP-Adresse als personenbezogenes Datum im Rahmen einer anonymen Messung nicht gestattet ist, wird diese auf der Serviceplattform verworfen, bevor der Messaufruf an INFOnline geleitet wird.

Die Nutzung der Serviceplattform im Rahmen der consentfreien Zensusmessung ist somit für die Messung von Webseiten notwendig.

Mehr Informationen finden Sie in unserem Integration Guide.

Backend

Die durch die Serviceplattform anonymisierten Daten und die Messwerte aus der pseudonymen Messung werden im Backend gespeichert und zu INFOnline Measurement Werten aufbereitet.

Das INFOnline Measurement besteht dabei aktuell aus folgenden Messwerten:

  • Page Impressions

  • Visits

Die Page Impressions im INFOnline Measurement entsprechen der Gesamtanzahl der PIs der Zensusmessung.

Für die Geolokalisierung im Analyse Frontend (IDAS) wird das Inland/Ausland-Verhältnis aus der pseudonymen Messung auf die PIs der Zensusmessung übertragen.

Die Visits im INFOnline Measurement werden auf Basis der Page Impressions aus der Zensusmessung und dem mit Nutzereinwilligung erhobenem PI/Visit Verhältnis in der pseudonymen Messung errechnet.

Die berechneten und gemessenen Werte werden regelmäßig aktualisiert, gespeichert und den Webseitenbetreibern im IDAS zur Verfügung gestellt.

Die Lieferung des jährlichen Visits an die Deutsche Bibliotheksstatistik basiert auf dem hochgerechneten INFOnline Measurement Visit.